dann Farbtemperaturen von 3300 bis 5300 Kelvin; alles darü- ber hinaus wird als Kaltweiß bezeichnet. Die zwei natürlichen Extreme sind auf der einen Seite eine Kerzenfl amme, die gera- de einmal etwa 1600 Kelvin hat, und auf der anderen Seite der scheinbar blaue, wolkenlose Himmel. Dieses Blau ist eigentlich ein Weiß mit einer Farbtemperatur von über 10.000 Kelvin. Farbwiedergabe-Index (CRI) Der Farbwiedergabe-Index (englisch CRI, Color Rendering Index) gibt an, wie gut in weißem Licht die Farben des ange- strahlten Objekts erscheinen bzw. wie qualitativ hochwertig das weiße Licht ist. Das Problem an weißem Licht ist näm- lich, dass komplexe Farbstrukturen wie zum Beispiel mensch- liche Haut in „schlechtem“ weißen Licht gräulich, grünlich oder einfach nur fahl wirkt. Will man das angestrahlte Objekt mit gesunden, natürlichen Farben sehen, so sollte man auf einen hohen Farbwiedergabe-Index achten. Dieser sollte bei über 80 liegen, für professionelle Ansprüche sogar bei über 90. Wird bei Scheinwerfern kein CRI-Wert angegeben, so muss man davon ausgehen, dass der Wert unterhalb dieser Bereiche liegt. Flicker Free / Flimmerfrei Die allermeisten LEDs werden mit einem Verfahren namens Pulsweitenmodulation (PWM) angesteuert. Das bedeutet, dass sie, für das menschliche Auge nicht sichtbar, ganz schnell an- und ausgehen. Auch die Dimmung wird darüber geregelt. Der LED-Scheinwerfer wird also eigentlich gar nicht dunkler; er ist nur länger aus als an. Im Zusammenspiel mit Kameras kann dies aber zu einem Problem führen: Da auch Kameras Bilder in einer gewissen Frequenz aufnehmen. Kommt die Pulswei- tenmodulations-Frequenz des Scheinwerfers mit der Frequenz der Kamera in Konfl ikt, dann kann dies verursachen, dass das bewegte Bild auf der Aufnahme wie mit Stroboskop beleuchtet fl ackert oder Streifen durchs Bild laufen. Wird ein LED-Schein- werfer als fl icker- oder fl immerfrei bezeichnet, so haben die- se Scheinwerfer eine besonders hohe Frequenz. Bei manchen Geräten kann man die Frequenz auch einstellen. Achtung: Für Aufnahmen in Zeitlupe braucht man noch höhere Frequenzen. Diese bieten meist nur Spezialscheinwerfer, die extra für Film- und Fernsehaufnahmen hergestellt werden. IP-Klasse Die IP-Schutzart gibt an, wie gut ein Scheinwerfer gegen das Eindringen von Dingen oder Feuchtigkeit geschützt ist. IP steht dabei für Ingress Protection, also Schutz gegen Eindrin- gen. Häufi ge Schutzarten in unserer Branche sind IP 20, IP 44 und IP 65. Mit IP 20 wäre ein normaler Scheinwerfer für den Innenbereich gekennzeichnet; er ist geschützt gegen Eindrin- gen mit dem Finger, hat aber keinerlei Feuchtigkeitsschutz. Ein IP-44-Scheinwerfer ist geschützt gegen das Eindringen von Gegenständen von mehr als einem Millimeter Größe und gegen Spritzwasser, also normale Regenfälle. Trägt der Scheinwer- fer die Schutzklasse IP 65, so ist er vollständig gegen das Ein- dringen von Gegenständen und Staub geschützt - und auch gegen Strahlwasser. Selbst ein heftiger Gewitterschauer oder das direkte Wasser eines Gartenschlauchs kann ihm nichts an- haben. Ganz selten gibt es auch Geräte mit IP 67 und IP 68, diese können dann auch zeitweilig oder für längere Zeit unter Wasser tauchen. Fun Fact: Manchmal macht es übrigens auch im Innenbereich Sinn, einen IP-65-Scheinwerfer einzusetzen. Denn diese Scheinwerfer sind ganz häufi g lüfterlos, erzeugen also keine Geräusche, und es kann kein Staub eindringen, sie können im Inneren also nicht verdrecken. Laserklasse Laserklassen bieten ein sehr wichtiges Unterscheidungs- merkmal für alle Produkte, die Laserlicht benutzen. Denn die Laserklasse entscheidet darüber, ob, wie und wo man ein Ge- rät einsetzen darf oder nicht. In kombinierten Scheinwerfern mit Laser, zum Beispiel den KLS Laser Bars von Eurolite, ist ein Laser der Klasse 2M verbaut. Effekte dieser Art darf man ohne Laserschutzbeauftragten und ohne vorherige Anmeldung ein- setzen. Man muss nur auf einen Mindestabstand achten. Diese Scheinwerfer brauchen auch keinen Notaus-Schalter und kei- nen Sicherheitsschlüssel. Anders sieht es bei Lasern der Klasse 3 und Klasse 4 aus. Die- se muss man bei jeder Ortsveränderung anmelden. Man muss dabei nachweisen, dass man auch genügend Kenntnisse hat, diesen Laser einzusetzen. Diese erlangt man mit Abschluss des Kurses zum „Laserschutzbeauftragten“. Außerdem müssen Si- cherheitsabstände und Notausschalter realisiert werden. Die damit verbundenen Kosten und der Aufwand lohnen sich für kleine mobile Einsätze meistens nicht. Laser der Klasse 3 & 4 sind deshalb eher für Festinstallationen im Club und für größe- re Events geeignet. LED-Typ Die Leistungsangabe in Watt bei LEDs sollte man nicht mit der Helligkeit gleichsetzen. Branchenüblich wird hier erst einmal der LED-Typ angegeben, also wie viel Leistung die LED unter idealen Bedingungen verträgt. In der Praxis kann es aber sein, dass die LED mit deutlich weniger Leistung angefahren wird, zum Beispiel um den Scheinwerfer nicht zu überhitzen. Zudem gibt es auch LED-Schaltungen, bei denen einzelne Farben mit mehr Leistung angefahren werden als wenn sie in Kombination eingesetzt werden. Und schlussendlich gibt es effektivere und weniger effektive LEDs. Ein Scheinwerfer mit einer 20-Watt- LED kann also trotzdem deutlich heller sein als ein anderer Scheinwerfer mit einer 40-Watt-LED, je nach Ansteuerung und Art der LED. RDM RDM steht für Remote Device Management. Das bedeutet, dass man über das DMX-Kabel einen Befehl sendet und auch eine Antwort vom Scheinwerfer erhält. So kann man zum Bei- spiel Scheinwerferinformationen auslesen oder die DMX-Start- adresse ändern. Voraussetzung dafür ist, dass sowohl der Controller als auch der Scheinwerfer und alle DMX-Splitter, die zwischen Controller und Scheinwerfer hängen, RDM-fähig sind. TIPPS & SERVICE 37